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Stammtischler |
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Registriert: Sa 10. Dez 2011, 14:13 Beiträge: 295 Wohnort: Zuberg
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moin mädels,
seit vier jahren versuche ich die reise zu machen, entweder waren es die projekte auf der arbeit, das wetter oder meine gesundheitsvorsorge, die ein strich machte. aber jetzt habe ich sie gemacht.
oradour-besichtigung: am 10. Juni 1944 hat eine SS-einheit "Das Reich" als vergeltung der anschläge durch die marquis sämtliche friedliebende dorfbewohner erschossen, darunter mehrer schulklassen mit kindern der benachbarten dörfern und bauern und danach das dorf nieder gebrannt. beteiligt waren deutsche und elsässische ss-leute. das dorf blieb in dem damaligen zustand und ist mahnmal. in deutschland nahezu unbekannt, mehr davon im buch " der letzte tag von oradour" vom steif-verlag.
carcassone: vollständig erhaltene mittelalterliche stadt, auf der bab von tolouse nach narbonne im abendlicht ein grandioses bild, hatte mich damals an star-wars filme erinnert. man fährt und fährt und plötzlich ..... toll.
beides wollte ich mir mit mopped ansehen. ich habs gemacht. hier die reisedaten für verrrückte:
Urlaubstage: 5, davon Reisetage 3 und besichtigungstage 2. insgesamt in den drei reisetagen gefahrene Kilometer: 2757 Kilometer!
Anreisetag: Mein Wohnort nach Limoges, insgesamt 977 Kilometer davon BAB ca 700 km und 277 km Landstraße), Abfahrt 8:42 Uhr, Ankunft Hotel: 18:50 Uhr. Pause 10 Minuten für eine Cola, ansonsten alle ca. 200 Kilometer tanken. Reisedauer somit insgesamt 10:08 Stunden für 977 Kilometer mit allen stops. Kein Regen durchschnittsgeschwindigkeit zwischen 110 und 130, gelegentlich 90 weil es sein mußte.
zweiter Tag: nur besichtigung von Oradour und Limoges und abends in einem chateau ein super 4 Gänge-Menue verdrückt nebst Rotweinflasche 2009er Haut-medoc cru bourgeois (! wie der name schon sagt), musste noch zum hotel zurück (7 kilometer), bin mal nur in blue-jeans gefahren, natürlich mit helm.
Zwischenreise: Limoges - Carcassonne ca 380 Kilometer, halb bab da totaler regen, nach dem die sonne schien kurvige klassische französische landsträßchen die ordentlich holprig waren ohne alles mögliche auf der fahrbahn lag. Reisezeit 6 - 7 Stunden. weiss nich wie und wo ich gefahren bin, ab bab hat mich das navi querbett geführt. sehr gute auswahl aber auch anstregend.
carcassonne: schon oben erwähnt, war total warm, der schweiss ist mir aus dem anzug rausgelaufen. natürlich abend wieder geschlemmt 3-Gänge menues sehr lecker zu 16 € und 18 €. bier allerdings 6 €.
rückreise: Carcassonne nach Heimort: 1177 Kilometer, Abfahrt 8:30 Uhr, Ankunft 20:20. Neben den notwendigen Tankstopps alle 200 Kilometer erste Pause an Raststätte Karlsruhe-Durlach! der Zuckerspiegel brauchte ein Kaffe und ein stückchen. Pause: 30 Minuten (sorry: nix für Nico ). zum Glück kein regen, sah zwar manchmal sehr verdächtig aus, kam aber erst jeweils hin wenn es aufhörte, Fahrbahn war noch nass. Leider wurde es immer kälter, selbst meine winterjacke reichte nicht mehr aus. Anstregend war nur der bekannte Wind im Rhonetal (mistral), trotz 120 Kilometer geschwindigkeit, kam es mir vor als würde es 210 sein. Dauerte zum Glück nur 2,5 Stunden. da hilft nur flach aufs motorrad legen. Ansonsten hat die dicke immer so 5,8 liter gebraucht, aber bei dem wind waren dann bei gleicher geschwindigkeit 8,3 liter zusammen gekommen.
ich fands in der tat nicht anstregend. würde ich jede zeit wieder machen. jedoch sollte die abfahrt morgens so um 8 und die ankunft im hellen sein. regnen darf es nicht, das regenkombi bläht zu sehr auf. so um die 20 grad sollte es auch sein. meine persönliche machbare distanz die ich nicht überschreiten wollte, liegt von Frankfurt - Barcelona, das sind so 1360 kilometer.
Damit der popo nich schmerzt, sollte keine unterhose angezogen werden, sondern nur eine dünne funktionsunterwäsche mit langen hosenbeinen und lederbekleidung. da werden keine falten gesessen und mann steigt wieder vom mopedche als wäre nix gewesen. ich finds sogar entspannender als mit der dose, weil man die frische luft hat.
noch zum schluss zum tanken: bekanntlich sind die tankstellen in frankreich selbst ab bestimmten uhrzeiten auf der bahn nicht mit kassierer besetzt. es gibt pro tanke versch. kartensysteme. entweder die blu-carte, die gibbs nur wer in france ein bankkonto hat. die tankstellenabhängigen-karten, haben vielleicht die dienstwagen-fahrer unter euch. Creditkarten werden m.E. nie akzeptiert aber die ec-maestro karten. die müssen aber ein golden chip haben. mit denen kann man tanken. hat man eine maestro-karte ohne chip, sollte man gut französisch sprechen können, den die franzosen können in der regel kein englisch. die verstehn dann einfach nix. kann man fränzösisch oder einen treffer mit english dann muss man halt hoffen ob man gegen bares auf dem anderen seine karte tanken kann. darauf sollte man sich nich verlassen. ich kann kein französich, aber hab ne chip-ec-karte und im übrigen nur sehr freundliche franzosen getroffen. stand ich an der falschen säule, hat man mir schon mal mein helm und meine handschuhe zur anderen säule getragen und ich brauchte nur das mopped umstellen.
wie man in den wald rein schreit kommts wieder raus.
genial sind die franzosen auf der bab, bei stau machen die eine gasse als wäre man die feuerwehr. auf deutschen bab, herrscht das choas, sowohl im stau als auch bei freier fahrt. da wird beschleunigt und gebremst was das zeug hält. stinke finger gezeigt. nix mehr mit fanzösischer gelassenheit und darhinrollen.
_________________ es grüßt blau der himmel, high der ?immel
(und der stasi weiche nüsse beim archivieren der ergüsse ... auf löschpapier natürlich)
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